Donnerstag, 8. Dezember 2011

Ein paar Schlussätze

 

Nach uns nicht die Sintflut

sollte einmal
endlich in frieden
die einsicht grünen
was uns menschen
wirklich nutzt
wird niemand mehr
tauschwertig
als zu leicht befunden
jeder keim bringt
jemandem
die richtige frucht
nutze dich
wird man sagen
dreh dich 
im licht
rundum erblühe und
ernte dich

arbeit ist
kunst wie
kunst
arbeit
fehlender besserer worte wegen und
weil dies ungeborene kind
nach einem namen schreit
nennen manche diese zeit
kommunismus







Keine bisherige Revolution hat eine Gesellschaft erreicht, die zu Recht Sozialismus oder gar Kommunismus genannt werden kann.

Vorrangiger Grund: die Produktivkräfte im Allgemeinen und erst recht die in den Sozialismus anstrebenden Ländern waren noch nicht für die neue Gesellschaft reif.

Etwa seit der Jahrtausendwende haben wir in den am weitesten entwickelten Erdregionen ein Produktivkraftniveau, das den realen Übergang zum Sozialismus / Kommunismus fordert.

Durch die moderne Informationsverarbeitungstechnik könnte eine gemeinwirtschaftlich organisierte Wirtschaft erstmals ihre Vorzüge gegenüber der privatwirtschaftlich organisierten entfalten.

In den Händen privatwirtschaftlich Denkender und Handelnder werden dieselben technischen Mittel zur Bedrohung, ja „Entwertung“ für die meisten Menschen auf der Erde.

Zwar sind die objektiven Voraussetzungen für die Ausbeutung fremder Arbeitskraft schon im Sozialismus juristisch beseitigt, die Denkstrukturen, in individuellerer Form von der Leistung Anderer leben zu wollen, sind aber noch erhalten geblieben und werden, teilweise sogar unbeabsichtigt, von Generation zu Generation „weitergegeben“.

Diese erste Phase der kommunistischen Gesellschaftsformation ist deshalb eine über eine unbestimmte Zahl von Generationen andauernde „Kulturrevolution“, die vielfältigen Relikte verinnerlichter Egoismusstrategien im menschlichen Denken und Handeln allmählich abzubauen.

Der entfaltete Kommunismus ist die individualistischste Gesellschaft, die sich menschliche Intelligenz denken kann.

Im e.K. sind sowohl wirtschaftliche Unterordnungen weggefallen als auch starr institutionalisierte Einschränkungen individueller Freiheiten („Staatsapparate“).

Der e. K. ist die Gesellschaft mit der höchsten Vielfalt an Formen, durch die konkrete Beziehungen zwischen Menschen(gruppen) geregelt sein können … richtiger: sich einer „Regelung“ im heutigen Sinn entziehen.

Das Verschwinden hierarchischer Strukturen bewirkt das Verschwinden bestimmter Organisationsformen. Wo es keine „Staaten“ gibt, gibt es logisch keine „Staatsapparate“, also keine Armeen, Zollorgane, Beamte usw.

Alle Beziehungen zwischen den Menschen werden auf der direkten Ebene der zu befriedigenden Bedürfnisse gestaltet statt über Geld vermittelt.

Die Vielfalt der zu befriedigenden Bedürfnisse bewirkt die Vielfalt der Formen, über die sie befriedigt werden.

Voraussetzung für „nachhaltigen“ Kommunismus, also eine gemeinschaftliche Gesellschaftsgestaltung, die nicht wieder in Klassengesellschaften zurückfällt, ist ein sehr hohes Niveau der Produktivkräfte.

Wie kommen wir zum „entfalteten Kommunismus“ oder was ist „entfalteter Sozialismus“?

1. Ein mehrfach zu wiederholender Schritt in eine grundsätzlich neue Gesellschaft ist die Beseitigung der materiellen Verhältnisse, die zwangsweise Egoismus reproduzieren.

Das „Privateigentum an den Produktionsmitteln“ bewirkt auf der einen Seite, dass die Besitzer sich fremde Arbeit günstigst, also für die anderen ungünstigst aneignen können. Auf der anderen Seite bewirkt es aber auch, dass sie sich in einer bestimmten Weise verhalten müssen, wollen sie ihre gesellschaftliche Stellung bewahren oder ausbauen. Das färbt auf die Verhaltensweisen der Nichtbesitzer ab, da tendenziell die am geschicktesten skrupellos egoistisch Handelnden als erfolgreich im Konkurrenzkampf um die besten Positionen in einer Weltmangelwirtschaft gelten.

2. Vergleichbar wichtig ist eine weltweite (strukturell) neue Verteilung der Ressource Arbeitsvermögen.

Alle Arbeiten / Tätigkeiten müssen echte Bedürfnisse befriedigen. Soweit sie keinen eigenen Nutzen erbringen außer das Funktionieren der Privatwirtschaft abzusichern, werden sie eingespart. Als besonders einschneidende Vergeudung von Naturressourcen, menschlichen Potenzen und Menschlichkeit verschwinden Gewaltinstitutionen (Rüstung u.ä.). Dazu gehören aber auch alle Wirtschaftselemente zur Eigentumsscheidung und -manipulation, also Finanz- und Versicherungswirtschaft, Steuer- und Rechnungswesen, Lizenzwesen u.v.a.m. In der Konsequenz dürfte mehr als die Hälfte der „bei uns“ „bezahlten“, also als „gesellschaftlich notwendig anerkannten“ Arbeiten weggefallen sein.

3. Die Lebensverhältnisse aller Menschen auf der ganzen Erde werden auf hohem Niveau angeglichen.

Diese Angleichung trägt bereits ein deutliches kommunistisches Merkmal: Es herrschen nicht weltweit dieselben Bedingungen, sprich: es wird nicht überall der Konsum der imperialistischen Metropolen imitiert, sondern es werden weltweit „Wohlfühl-Lagen“ geschaffen und Möglichkeiten, sich uneingeschränkt in „Weltverhältnisse“ zu integrieren. Das heißt mindestens, dass alle Weltbürger nachhaltig über sauberes Wasser, vernünftige Speisen, Kleidung und Wohnung verfügen, dies aus eigener Arbeit erwachsen kann und jedem alle Bildungs- und Entwicklungswege unbeschränkt offen stehen.

4. Ein tatsächlich vernünftiges weltweites Planungs-, Versorgungs- und Kommunikationssystem wird praktisch umgesetzt.

Es ist ein am Gemeinwohl orientiertes, hoch entwickeltes und sich beständig weiter entwickelndes „Internet“. Geplant werden kann und muss innerhalb verschiedener abgrenzbarer Systeme und zwischen diesen. Dabei ist wichtig, dass möglichst viel regional beziehungsweise auf unteren Ebenen entschieden wird. In höherer Ebene werden die Schnittstellen bestimmt. Im praktischen Leben ist dies hierarchisch wesentlich leichter. Technisch vorstellbar in der Art einer einzigen universalen Partnerschaftsvermittlung. Nicht verschiedene neben- und gegeneinander, sondern ein Auf-, Ab- und Seitwärts-Surfen nach verschiedenen interessierenden Gesichtspunkten. Wichtig dabei ist, dass jeder Teilnehmer in jeder Ebene handeln, also auch bei der Wirtschaftsplanung auf allen Ebenen Änderungsvorschläge einbringen und anteilig durchsetzen kann.

5. Der e. K. erfordert absolute Individualisierung.

So wie jeder Beteiligte auf allen Ebenen seine Besonderheiten ins Ganze einbringen können muss, so gehört es zur allgemeinen Freiheit, sich als Persönlichkeit zu entfalten. Diese Individualisierung schließt ein, dass es keine allgemeingültigen Normen gibt – natürlich mit Ausnahme derer, dass die Ausübung der Freiheit des einen nicht zur Einschränkung der Entfaltung Anderer führen darf.

6. Kern des e. K. ist ein umfassendes Bildungssystem für Genuss, Gesundheit, Kommunikation und Kunst. Es wird damit schon mit Beginn des Übergangs zum Sozialismus begonnen, kann aber erst im entfalteten Kommunismus systematisch erfolgreich sein.

Jeder Einzelne muss befähigt werden, aktiv und passiv zu genießen und Andere genießen zu lassen. In diesem Zusammenhang verändern sich die allgemeinen Auffassungen, was „menschliche Bedürfnisse“ sind. Zu ihnen wird man dann auch die Fähigkeit zählen, Arbeit, vor allem kreative, als Genuss zu empfinden.

7. Schlüsselbegriff der kommunistischen Gesellschaften ist Kunst im weitesten Sinne.

Im Rahmen der Integration in ein individualisiertes Planungssystem findet jeder Beteiligte verschiedene Tätigkeiten, bei denen er sich selbst und - durch ihr Ergebnis - Anderen Vergnügen und Genuss bereitet. Dies erwächst auch aus dem erprobten Wissen, wo die besonderen eigenen Qualitäten liegen, und aus dem Wissen, dass die Ausübung „gesellschaftlicher Arbeiten“ ein angenehmes Feld zwischenmenschlicher Kommunikation ist,liegt aber auch in der relativ freien Entscheidung, wann er welche Tätigkeit ausübt,

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